Der 1966 geborene, britisch-amerikanische Fotograf Nick Brandt studierte Film und Malerei an dem Central Saint Martins College of Art and Design in London. In den USA lebend, führte er in den 1990ern Regie für einige weltberühmte Videoclips wie für Michael Jackson, Moby und Rewel. Während der Dreharbeiten an Michael Jacksons „Earth Song“ 1995, lernte er die atemberaubende Schönheit Tansanias und zugleich die Angst um ihr Aussterben kennen. Mit dem Ziel der bedrohten Tierwelt ein Denkmal zu setzen, begann er im Jahr 2000 an seiner ersten fotografischen Werkgruppe „On This Earth“ zu arbeiten. Mit dem 2009 erschienenen Zyklus „A Shadow Fall“ und dem jüngst vollendeten „Across the Ravaged Land“ ist eine, ebenfalls in Büchern publizierte, Trilogie des Verfalls einer einzigartigen Tierwelt, entstanden.

Die Trilogie von Nick Brandt ist keine Reportage über Afrikas Flora und Fauna, auch ist sie nicht darauf angelegt mittels ästhetischer Effekte falsch erzeugtes Mitgefühl und vorschnelle Identifikation im Betrachter hervorzurufen. Nick Brandts Anliegen ist es, seine subjektiv empfundene Faszination für die groteske Schönheit einer zwischen Ehrfurcht und Leid changierenden Welt Ausdruck zu verleihen und sie anderen mitzuteilen. Der Künstler arbeitet nicht, wie man es aus der dokumentarischen Tierfotografie kennt, mit großen Teleobjekten, sondern nähert sich den wilden Riesen, wie bei ELEPHANT ON BARE EART, bis auf ein paar Meter. Diese tatsächliche Nähe zwischen Fotograf und Tier verleiht seinen monumentalen Portraits eine gewisse Intimität und Unmittelbarkeit. Um den subjektiv erlebten Moment der Bilder in den Vordergrund zu stellen, wählt Nick Brandt nicht die wirklichkeitsnahe Farbfotografie, sondern den Schwarz-Weiß-Film.

Nick Brandt